Ungeplantes Gin Tasting auf dem Weg nach Lüderitz
Auf unserer weiteren Fahrt zurück über den alten Naute Dam, sind wir bereits auf der Hinfahrt zum Canyon Roadhouse an der namibischen Destille „Naute Kristall“ vorbei gekommen. Da wir uns auf unserer Hochzeitsreise gemütlich treiben lassen, haben wir uns spontan zu einem Stop entschieden. Eine wunderbare Wahl! Katrin und Michael, die beiden Besitzer der Destille, haben uns liebevoll alles erklärt, ihre 6 leckeren Getränke verkosten lassen, uns ihre Destille live und in Farbe erkunden lassen. Nachdem klar war, dass unser nächstes Reiseziel ihr Kunde ist, wurden wir gebeten, 4 Kisten mitzunehmen und abzuliefern. Da der letzte Schnaps noch in der Abfüllung war, haben wir kurzerhand einen kleinen Mittagssnack vorgesetzt bekommen. Als dieser verspeist war, waren auch die Flaschen fertig verpackt und konnten mit uns auf die weitere Reisen in Richtung Lüderitz gehen.



Auf den Spuren der Vergangenheit
Im nächsten Teil unserer Hochzeitsreise sind wir weiter westlich in Richtung Lüderitz und Umgebung unterwegs gewesen. In diesem Gebiet sind die Spuren der deutschen Kolonialzeit noch vielerorts zu erkennen. Hier sollte unser Ausgangspunkt die Klein Aus Vista Lodge sein, welche sich gut 100km vor Lüderitz am Rande des Huib Hochplateau befindet. Von hier kann man sehr gut Tagestouren an alle unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten der Umgebung machen und sich abends in ruhiger und gemütlicher Atmosphäre von den täglichen Erlebnissen erholen.
Klein Aus Vista - Natur und Eisenbahnromantik
Es handelt sich bei Klein Aus Vista um eine sehr hübsche und mit viel Liebe angelegte Lodge, die neben Self-Catering Units auch komplett abgelegene Campingmöglichkeiten bietet, namens Geisterschlucht und Desert Horse Campsite. Wir haben uns aus Elektrizitätsgründen (unser Kühlschrank hat ein Problem) für eine Self-Catering Unit in der Nähe des Hauptgebäudes entschieden. Sunna hat auf dieser Reise ihre Leidenschaft für Dieselloks entdeckt. Erfreulicherweise verläuft die Bahnlinie entlang des Weges nach Lüderitz, so dass wir in den folgenden Tagen ausreichend Gelegenheit für schöne Bilder, Videos und „tut-tuut“ hatten.



Wildpferde von Garub
Kaum 20km entfernt von Klein Aus Vista findet man in Garub eine Tränke für die Namibischen Wildpferde bzw. Wüstenpferde, welche am Rande der Namib im Südwesten Namibias leben. Über ihre Herkunft wird nach vielen Jahrzehnten immer noch gerätselt. Es könnten Überreste der Hauspferde der deutschen Schutztruppen sein, aber genauso gut auch Nachkommen von freigelassenen Pferden aus der Zucht von Duwisib. Widerum andere glauben noch bis heute, dass die Wildpferde einst einem deutschen Baron von seinem in der Oranjemündung gestrandeten Schiff entlaufen sind. Offiziell gelten sie als von der Pferdefarm Kubub stammend, die einst Emil Kreplin gehört hat. Wie dem auch sei – die Tiere sehen recht wild aus, sind den Touristen durchaus gewöhnt und gesellen sich gerne zu ihm an den Unterstand, da dieser angenehmen Schatten spendet.




Diamantene Geisterstadt Kolmanskop nahe Lüderitz
Fährt man von den Wildpferden noch ca. 80km weiter in Richtung Lüderitz, so trifft man hier auf die ehemalige Diamanten-Stadt Kolmanskop. Heute ist es eine reine Geisterstadt, die sich der Sand der Namib mehr und mehr zu Eigen macht. Hier kann man vormittags (und zwar nur dann!) Touren buchen und für ein recht geringes Entgelt die Stadt erlaufen und alle Häuser auf eigene Gefahr erkunden. Kommt man erst kurz vor 13 Uhr so wie wir, dann muss man zwar den dreifachen Preis bezahlen, darf aber dafür bis Sonnenuntergang alleine durch das Gelände streifen und alles nach Herzenslust im Bild festhalten. Einziger Nachteil, man bekommt die wenigen restaurierten Gebäude nicht von Innen zu Gesicht – was zumindest beim Casino mit seiner uralten Kegelbahn schade ist.




Lüderitz – Ozean und Jugendstil
Die Stadt liegt auf schwarzglänzenden Felsen leicht erhöht über dem Atlantischen Ozean. Wohin das Auge auch schaut, fast überall grüßen Jugendstilvillen in sanften Pastellfarben. Ein Spaziergang durch die Stadt ist ziemlich schnell getan. Besonders die Hafenregion ist sehr hübsch und neu angelegt – ein wenig Flanieren lohnt sich hier.
Auf dem Rundgang durch die Stadt sollte man sich in keinem Fall das Gebäude des Bahnhofs sowie das Goerke Haus entgehen lassen. Und in jedem Fall bis ans Ende der Stadt zur evangelischen Felsenkirche gehen. Von hier hat man einen schönen Ausblick auf die Bucht.







An Ausflügen rund um die Stadt können wir von unserer Hochzeitsreise in jedem Fall den Agate Beach empfehlen, der in rund 15 Minuten mit dem Auto erreicht ist. Hier gibt es festgemauerte Grillplätze, so dass sich ein gemütlicher Nachmittag oder Abend am Strand allemal lecker gestalten lässt. Wir hatten wieder einmal Glück – und hatten den gesamten Strand für uns allein. Eine weitere schöne Ecke ist der Diaz Point, an welchem ein Nachbau des Steinkreuz des Portugiesen Bartolomeu Diaz zu finden ist. Auf seiner Suche nach dem südlichsten Punkt Afrika musste er bei tosenden Stürmen in der Bucht von Lüderitz Schutz suchen. Es ist eine beeindruckende Fahrt dorthin, die Umgebung, der Campingplatz und vor allem der Ausblick auf den Atlantik. Mit Glück sieht man sogar Flamingos – wir hatten dieses Glück!
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