Warum ein Artikel zum Thema sicheres Fahren in Namibia mögen sich vielleicht einige Fragen. Die Antwort leitet sich bereits aus den reinen Fakten zu diesem Land ab. Namibia hat eine Gesamtfläche von 824 km² bei einer Bevölkerung von ca. 2,3 mio Menschen und demnach eine 2,82 km² pro Einwohner. Natürlich existiert ein entsprechend großes Straßennetz von etwa 45.000 km um diese enorme Fläche durchqueren zu können. Allerdings sind davon lediglich ca. 40% geteerte Straßen und der Rest entfällt auf Schotterstraßen oder noch einfachere Wege. Nicht selten sind größere Ortschaften 200km voneinander entfernt. Dazu kommen extrem weitläufige Wüsten-, Gebirgs- und Buschlandschaften sowie die berühmte Vielfalt an frei lebenden Wildtieren aber auch Nutztieren.

Diese Kombination sorgt dafür, dass Fahrer stets aufmerksam sein müssen und die Wagen in bestem Zustand gehalten werden. Andernfalls riskieren Sie gefährliche Unfälle bei denen je nach Gebiet Hilfe erst 12 Stunden später eintreffen kann. Ein solches Szenario möchte niemand erleben, besonders nicht, wenn Sie auf einer Selbstfahrer Safari unterwegs sind. Weder Sie als Reisender noch wir als Veranstalter. Und daher ist ein Artikel, der Sie über Grundregeln zum Sicheren Fahren in Namibia aufklärt sinnvoll.

Allgemeine Verkehrsregeln der Grundstein zum sicheren Fahren in Namibia

Herausforderung Linksverkehr

Das wichtigste zuerst – der Fahrer sitzt rechts! In Namibia herrscht, wie in allen Ländern des südlichen Afrikas, Linksverkehr. Daran müssen Sie sich erst einmal gewöhnen, sofern in Ihrem Heimatland nicht ebenfalls Linksverkehr gilt. Das Eingewöhnen kann durchaus mehrere Tage benötigen. Bitte nehmen Sie sich hierfür die notwendige Zeit, fahren Sie besonders aufmerksam und rufen Sie sich die Verkehrsregeln bewusst ins Gedächtnis. Selbst nach vielen Jahren Namibia Reisen und entsprechender Fahrerfahrung braucht es immer wieder diese Umstellungsphase. Auch Sie werden auf Garantie innerhalb der ersten Stunde mit Ihrem Mietwagen mehrfach den Scheibenwischer betätigen statt zu blinken. Auch das finden der richtigen Gänge und einschätzen der Fahrzeuggröße fällt vielen in den ersten Stunden noch etwas schwer.

Die wichtigsten Verkehrsregeln

Vor dem Stadtverkehr brauchen Sie keine Angst zu haben. Hier kommen Sie durch die anderen Verkehrsteilnehmer in der Regel schnell in den Fluss und der regelmäßige Blick nach links prägt sich gut ein. An größeren Kreuzungen regeln Ampeln den Verkehr. Bei kleineren Abzweigen finden Sie in der Regel Stopp Kreuzungen. Die Regel für Stopp Kreuzungen ist einfach aber wichtig – fahren darf jeweils das Fahrzeug, welches zuerst die Kreuzung erreicht hat. Da hier also jeder Vorfahrt haben kann ist es sinnvoll sich bedächtig und bereit für einen Stopp zu nähern. An unbeschilderten Kreuzungen gilt links vor rechts.

Sobald Sie den städtischen Bereich verlassen beginnt oftmals die eigentliche Herausforderung des Linksfahrens. Auf den Straßen herrscht oftmals nur wenig Verkehr, sodass Sie teilweise für lange Zeiten kein anderes Fahrzeug sehen. Hier schleicht sich sehr gern die Gewohnheit ein, indem Sie unbewusst die Straßenseite wechseln. Kommt Ihnen dann ein anderer Verkehrsteilnehmer entgegen kann es schnell gefährlich werden.

Kurz-Tipp

Nehmen Sie sich zum Beginn jeden Tages die Zeit den Linksverkehr bewusst zu machen, bevor Sie aufbrechen.

Vogel Strauß läuft neben dem Auto - Dusty Trails Safaris Namibia & Dusty Car Hire Namibia

Fahren in Namibia: Gurtpflicht und Tempo Beschränkungen

Grundsätzlich gilt auf allen Straßen in Namibia eine Anschnallpflicht. Um diese konsequent durchzusetzen werden Sie immer wieder auf fest installierte oder mobile Polizei Kontrollpunkte stoßen. In der Regel müssen Sie dort anhalten und werden zum Teil detailliert kontrolliert und nach Ihrem Weg befragt. In dem Rahmen prüfen die Beamten sowohl Ihre Papiere als auch die Einhaltung der Gurtpflicht. Sollten Sie mit Kindern zwischen 3-14 Jahren oder unter 1,50m Körpergröße reisen, müssen diese mit einem Kindersitz im Auto versorgt sein. Eine Pflicht auch am Tage das Abblendlicht zu nutzen besteht nicht, ist jedoch für bessere Sichtbarkeit vor allem auf staubigen Schotterstraßen dringend empfohlen.

Kurz-Tipp

Bei jeder Abfahrt Gurt anlegen und Licht anschalten

Regelungen für Geschwindigkeitsbegrenzungen sind einfach und gut zu merken. Innerhalb von Ortschaften gilt ein Limit von 60 km/h. Außerorts auf Teerstraßen 120 km/h und auf Schotterstraßen 80 km/h. Im Allgemeinen wird auf die jeweilige Regelung und ihren Ausnahmen durch Schildern hingewiesen. Generell gilt auch hier, dass die Limits nicht ausgereizt werden sollten. Besonders auf Schotterstraßen sollten Sie eher langsamer fahren, als Sie sich zutrauen, da sich der Zustand der Straße rapide ändern kann (weiche Sand Passagen, Waschbretter, Schlaglöcher) und somit schnell gefahren auftreten können.
Für Nationalparks oder Wildparks gilt in der Regel ein Tempolimit von 60 km/h, welches Sie ebenfalls penibel einhalten sollten, da dort zu jeder Zeit Wildtiere am Straßenrand auftauchen bzw. die Straße passieren können.

Was bedeuten die Straßenbezeichnungen?

Ein Blick auf die Karte zeigt Straßennamen mit einem vorangestellten Buchstaben. Diese stehen für die verschiedenen Kategorien der Straßen. Die Reihenfolge ist hierbei bis auf wenige Ausnahmen alphabetisch. Sie können sich eine einfache Formel merken: je weiter vorn im Alphabet desto besser die Straße. Dabei sind Straßen und Haupt-Pisten mindestens 2 spurig ausgestattet. Neben-Pisten können gern auch einspurig sein. Die genaue Aufgliederung können Sie der folgenden Liste entnehmen.

  • A = Autobahn
  • B = Teerstraße
  • C = Teerstraße oder gut ausgebaute Schotterstraße
  • D-F oder gar kein Buchstabe = Schotterstraße, Sandstraße oder sonstige Neben-Pisten

Kurz-Tipp

Beachten Sie die Straßenkategorie bewusst bei der Planung ihrer Route. Auf A,B,C Straßen können Tagesdistanzen von 200 km problemlos überwunden werden. Auf Neben-Pisten kann das Durchschnittstempo aufgrund der Beschaffenheit des Weges drastisch abweichen.

Sicheres Fahren in Nationalparks

Namibia Etosha-Nationalpark - Zebra blockiert die Straße - Dusty Trails Safaris Namibia & Dusty Car Hire Namibia

Das Fahren in Nationalparks birgt besondere Herausforderungen. Schnell ist man aufgrund der spektakulären Landschaften oder entdeckten Tierwelt abgelenkt, allerdings ist auch hier Sicherheit das erste Gebot. Behalten Sie im Hinterkopf, dass andere Besucher ebenfalls abgelenkt sein können. Vor allem jedoch ist die Wildtier Dichte dort am höchsten. Es kann hinter jedem Busch ein Tier oder sogar eine ganze Herde stehen, die Sie aufscheuchen und blitzschnell vor Ihnen die Straße überquert. In diesen Fällen ist jedes Tier hoch gefährlich!

Auch bei Fotostopps z.B. an Wasserlöchern sollten Sie stets die Augen offen halten und niemals den Tieren den Weg versperren oder zu dicht an diese heranfahren. Stehen Sie etwa im Fluchtweg eines Elefanten wird diese, sollte er sich bedroht fühlen, einfach über Sie und Ihr Fahrzeug hinweg steigen. In den meisten Parks ist das verlassen des Fahrzeugs nur an bestimmten geschützten Orten gestattet, da auch entsprechend viele Raubtiere in den Parks beheimatet sind. Hier gilt die Regel: das Raubtier sieht Sie immer zuerst und ist schneller als Sie glauben. Riskieren Sie also nicht ihr Leben, nur um ein extra besonderes Foto zu schießen.

Sollten Sie dennoch innerhalb eines Parks einen Wildtierunfall haben, merken Sie sich zwei wichtige Punkte:

  1. Verlassen Sie nicht ihr Fahrzeug
  2. Melden Sie den Unfall bei den Rangern. Diese werden den Vorfall aufnehmen und Ihnen helfen.

Ist Autofahren in Namibia gefährlicher als anderswo?

Die kurze Antwort lautet – nein, es birgt lediglich andere Herausforderungen, als Sie üblicherweise gewohnt sind. In den allermeisten Ländern sind Verkehrsdichte und das Verhalten der Verkehrsteilnehmer die größte Herausforderung im alltäglichen Straßenverkehr. In Namibia und Botswana stellen die Naturgewalten und deren Auswirkungen auf den Verkehr das größte Risiko dar. Daher gilt es sich an die neuen Herausforderungen zu gewöhnen. Am besten hilft hier sich jeden Tag Umgebung und Grundregeln zum Fahren bewusst zu machen.


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