
Die Reise geht weiter in Richtung Keetmanshoop
Nach einem sehr schönen Start in der Kalahari führt uns unsere Route weiter in Richtung Süden. Nahe Keetmanshoop warten die nächsten Besonderheiten des südlichen Namibias auf uns. Köcherbaum Wälder, Dolorit-Formationen, sowie bislang für uns unbekannten Mesosaurus Fossilien. Kurzum, auch hier erwarteten uns faszinierende Landschaften mit spannenden Details.
Mesosaurus Fossil Camp – das kleine All in One Paket

Wir (Sunna & Martin) lieben urige und abgelegene Campingplätze. Genau das bietet die Mesosaurus Fossil Campsite. Vorbei am Köcherbaumwald und dem Giants Playground führt der Weg tiefer in den Busch. Bereits die Rezeption versprüht weiteren Busch Charme. Anfangs war niemand zu sehen, doch bereits nach wenigen Momenten näherte sich Hendrik, der Betreiber von Lodge und Campingplatz auf dem Quad, um uns in Empfang zu nehmen. Kurz darauf machten wir uns bereits auf zum Mesosaurus Busch-Camp.
Nach ein paar weiteren Kilometern erreichten wir das Camp, komplett menschenleer. Die Stellplätze waren einfach und genau nach unserem Geschmack. Ein großer Baum spendet Schatten sowie Platz für riesige Webervogel Nester. Damit ist also für direkte tierische Unterhaltung gesorgt. Mittig positioniert findet sich ein zentrales Sanitärgebäude, passend zum Charme des Platzes.
Kaum angekommen und fertig mit dem Aufbau, kam das nächste Aha-Erlebnis. Etwas Zeit, um in Ruhe die Umgebung wahrzunehmen. Wir befanden uns mitten im Nirgendwo, umringt von Dolorit-Gestein Bergen und Köcherbäumen. Immer wieder andere Formationen und Strukturen, an denen man sich schwer satt sehen kann. Also beschlossen wir, den Tag mit einem Spaziergang durch das Gebiet sowie einem anschließenden Braai gemütlich ausklingen zu lassen.






Auf Fossiliensuche mit einem Fossil
Jeweils morgens und abends bietet Gil, der Besitzer der Farm, trotz seiner fast 78 Jahre noch immer persönlich die Tour zu den Fossilien an. Sein Credo lautet dabei: Mit mir könnt ihr sagen, dass ihr Fossilien in der Hand eines Fossils gesehen habt. Im Rahmen der Tour erzählt Gil nicht nur die Geschichte zum Fund der Mesosaurus Fossilien, sondern gibt auch Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung um die Tiere selbst. Hin und wieder kommen sogar ausländische Studenten, um die Forschungen weiter zu führen und Gil auf den neusten Stand zu bringen.



Ein kleines Lied auf dem Dolorit Xylophon
Neben den Fossilien bietet die Tour noch weitere Attraktionen. Da die Farm mit Dolorit Hügeln und Köcherbäumen übersät ist, kommen natürlich auch diese ins Rampenlicht. So lernt man zum Beispiel, dass Dolorit vulkanischen Ursprungs ist und sich die Form der Steine rein durch die Erosion ausgebildet hat. Ohne dieses Wissen scheint die Theorie von Riesen, die die Steine aufgetürmt haben, die nächst sinnvolle Variante zu sein. Klarer Höhepunkt zu diesem faszinierenden dunklen Gestein ist die Musikstunde. An einem Aussichtpunkt hat die Zeit ein Dolorit-Xylophon geschaffen. In einer Säule sind verschieden große Stücke des Gesteins so erodiert, dass diese nahezu frei liegen. Aufgrund der inneren Spannung im Gestein lassen sich so Töne erzeugen und sogar Lieder spielen.

Köcherbaum-Kunde für Anfänger
Auch der Köcherbaum auf der Tour von Gil erwähnt werden. Diese Bäume sind eine spezielle Form der Aloe Pflanze, die nur im südlichen Afrika vorkommt. Sie haben sich in der Region um Keetmanshoop im Dolorit Gestein stark ausgebreitet. Die Blätter erinnern an die Aloe. Der Saft in der Pflanze hat ebenfalls ähnliche Wirkung. Ihre charakteristische Form erhalten die Bäume dadurch, dass sich die Äste jeweils immer in zwei weitere aufteilen. Das Holz selbst ist extrem leicht und porös. So kann der Baum das Wasser der Regenzeit wie ein Schwamm aufnehmen und speichern.
Und warum heißen die jetzt Köcherbaum?
Der Aufbau der Pflanze hat in der Tat wenig mit dem Namen zu tun. Dieser kommt von der Verwendung der Pflanze durch das alte Volk der Buschmänner (San). Diese nutzen die leichten und hohlen Äste des Baumes für die Herstellung ihrer Köcher. Da das Material trotz seiner Leichtigkeit recht stabil ist, eignete es sich hervorragend zum Transport der Jagdpfeile.
Noch nicht genug von Köcherbaum und Dolorit Felsen?
Wer nach der Tour von Gil (Mesosaurus Fossil Site) richtig Blut geleckt hat, dem sei empfohlen, sich noch einmal ins Auto zu setzen. Mit dem neu erlangten Wissen kann man den Quiver Tree Forest, als dichteste zusammenhängende Ansammlung von Köcherbäumen, sowie den Gesteinsgarten im Giants Playground besser und gezielter genießen. Der Eintritt für beides ist an der Rezeption vom Quiver Tree Forest zu bezahlen. Die Gebiete können dann komplett allein erwandert und erkundet werden. Zusätzlich darf man abends noch an der Fütterung der Geparden teilnehmen.






Weitere Beiträge zum Thema Safari Hochzeitsreise

Die große Safari Hochzeitsreise nach Namibia

Fliegen während Corona

Windhuk – die erste Woche der Reise

Auf in die Kalahari Wüste!

Köcherbaum, Dolorit-Formationen und unbekannte Fossilien

Fish River Canyon – immer noch mit Wasser

Lüderitz und Sperrgebiet – Gin, Diamanten und Geister

Ungeplanter Zwischenstopp und das ein oder andere Namibische Kleinod

Sesriem und Sossusvlei – Wasser in der Namib

Swakopmund und Umgebung

Warmquelle - Erfrischung am Ongongo Wasserfall

Eine Woche im Etosha Nationalpark

Kwando River – maximale Erholung im Caprivi

Okavango River – Echsen und graue Riesen im Wasser

Die San Leute– Erleben von Traditionen und Natur pur

Harnas – Waisenhaus für wilde Tiere
